Im PGR wurde ich in der Vergangenheit immer überstimmt in der Frage, wie die Fronleichnamsprozession gestaltet werden soll. Die Mehrheit wollte mit den anderen katholischen Gemeinden eine gemeinsame Stadtprozession, ich war eher für eine etwas heimeligere Kirchturmsprozession.
Dann war ich einmal zufällig zu einem Erstkommuniongottesdienst in Jodokus und habe meine Meinung geändert. Es herrschte eine Stimmung wie in einer Bahnhofshalle, größere Teile der Anwesenden waren nicht vertraut mit den Abläufen und Riten im Gottesdienst. So war z.B. auch während der Tauferneuerung mit dem Aspergill ein Großteil der Gemeinde irritiert, bespritzt zu werden. Der Pfarrer war perplex und kam aus seinem Konzept.
Hier ist mir klar geworden, dass eine katholische Prozession durch die Obernstraße, vorbei an Kaffee trinkenden Bielefeldern, eine klasse Idee ist, Flagge zu zeigen. Seitdem nenne ich das nicht mehr Prozession, sondern Demonstration. (cj)
Ein Kommentar:
Die Kaffee trinkenden Menschen - Mir ist bei der Prozession durch die Innenstadt bisher immer aufgefallen, dass die Menschen weniger spöttisch, sondern vielmehr verlegen dreinschauen. Gefühle zeigen in der Öffentlichkeit ist vielen peinlich und religiöse Gefühle erst recht. Die gehören doch ins stille Kämmerlein, sind Privatangelegenheit! Nein! Wir demonstrieren: Hinaus damit!
Das Ding heißt nicht ohne Grund Monstranz. Zeigomat quasi. (vd) |