Die MAX-1,5°-Aktion, die MISEREOR in diesem Jahr für die Fastenzeit angestoßen hat, stieß in unserer Christkönig-Gemeinde auf offene Ohren, hatten wir doch bereits kurz vor Corona die Idee formuliert, uns auf den Weg zu einer „klimaneutralen Gemeinde“ zu machen. Noch war dies aber eher abstrakt geblieben, stand nur als allgemeine Anforderung im Raum.
Zuvor war schon die „Umwelt“-Enzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus für uns ein Anstoß gewesen, wirklich ernst zu machen mit einer konsequenteren Bewahrung der Schöpfung, auch in unserer Gemeinde. „Laudato si“ entfaltet ein ganzheitliches Ökologieverständnis, in dem davon ausgegangen wird, dass eine gerechte globale Entwicklung den Schutz der Umwelt und den Schutz des Lebens, d.h. den Schutz von Mensch und Umwelt, Pflanzen und Lebewesen gleichermaßen sozial und gerecht miteinander verbinden müsse. Christlich ausgerichtet sei eine Politik, in der die „Klage der Armen“ ebenso gehört wird, wie die „Klage der Erde.“
Diese Anforderung an politisches Handeln kann zukünftig Ansporn sein, politische Entscheidungsträger in ihrem Handeln zu bewerten oder zum Handeln „ermuntern“. Ebenso wichtig ist aber das eigene Handeln vor Ort. Mit der „max 1,5°aktion“ richten wir den Blick darauf, wie sinnvoll und notwendig es ist, den globalen Temperaturanstieg auf 1,5° Celsius zu begrenzen. In zwei Gottesdiensten in der Fastenzeit machten wir uns mit dem sozialen und ökologischen Kontext der Aktion vertraut. Das großartige Hungertuch von Lilian M. Sánchez stellt einen konkreten Bezug zu Chile her, das politisch um eine demokratische Entwicklung ringt und die notwendige Überwindung sozialer und ökologischer Probleme.
Nach dem Gottesdienst wurden auf einem kleinen. Basar Aktionen vorgestellt, die verdeutlichen, in welche Richtung wir als Gesellschaft und als Gemeinde gehen wollen. Kolping verkaufte fair gehandelten ökologisch angebauten Kaffee, die kfd bot witzige, selbst genähte Taschen aus recycelten Textilien an. Es gab eingekochte Proben von Gemüse-Currys, Linsen-Dahl und verschiedene Brotaufstriche, alles vegetarisch oder vegan und mit den dazu gehörenden Rezepten – und natürlich jede Menge Gespräche.
Natürlich kann die Aktion nicht mit der Fastenzeit beendet sein, die eigentliche Entwicklung muss jetzt noch kommen. Welche konkreten Ideen hat die Gemeinde für eine Entwicklung hin zur Klimaneutralität?
An einer Wäscheleine in der Kirche wurden Ideen gesammelt. Der Umstieg auf das Fahrrad (und den ÖPNV) wird propagiert. Wir brauchen dazu mehr und bessere Fahrradstellplätze. Ein „gemeinsames Kaffeetrinken mit Fahrradputzen auf der Gemeindewiese“ wurde organisiert, dazu gab es Rat und Hilfe eines Fachmanns aus der Recyclingbörse. Wir haben ein Team zur Teilnahme an der Stadtradel-Aktion gebildet: „kath.-im-Bielefelder-Westen“.
So wird es hoffentlich weitergehen mit den guten Aktionen und Anregungen. Ansprechpartner sind die Mitglieder des KVs und des Pfarrgemeinderate in Christkönig.
Hintergrundinformationen MAX-1,5°-Aktion
Zur Stadtradeln-Aktion der Christkönig Gemeinde