Mit vielen schlesischen Katholiken nach dem Krieg begann das Leben der Gemeinde
Weil zahlreiche Vertriebene hier Wohnung und Arbeit gefunden hatten, war der Wunsch groß, auch in einer eigenen Kirche den Gottesdienst feiern zu können. Ab 1952 hatten die Gläubigen bereits Räumlichkeiten in der benachbarten evangelisch-lutherischen Erlöserkirchengemeinde und in der Turnhalle der Sudbrackschule nutzen können. Der mit dem Aufbau der Gemeinde betraute Pfarrvikar Georg Hoffmann, selbst aus Breslau vertrieben, setzte alles daran, eine Kirche zu errichten.
Bei der Gestaltung orientierte sich der Architekt Dietrich, der von seinem Kollegen Alfons Schmidt bei der näheren Ausführung unterstützt wurde, an architektonischen Vorstellungen, die sich nach 1900 im Gefolge der Überwindung des Historismus entwickelt hatten. Eine grundlegende Trennung von Altar und Pfarrgemeinde war dabei nicht mehr vorgesehen. Ferner sollten die Kirchen schlicht und sachlich ausgestaltet sein. Diese Vorgaben wurden bei Christkönig allerdings nicht gänzlich verwirklicht: Altarraum und Kirchenschiff bilden noch deutlich eigenständige Bereiche, aber im Gegensatz zu vielen historistischen(!) Kirchen ist der Altar von allen Seiten aus sichtbar. Ins Auge fällt der weite schlichte Chorbogen. Der Altarraum wurde an der Decke lediglich durch einen Strahlenkranz akzentuiert. Die Beleuchtung erfolgte – wie von den Befürwortern der neuen Sachlichkeit gefordert – von der Seite, um die Gemeinde nicht durch einfallendes Licht zu blenden. Die glatte Stirnwand wurde erst später – um 1960 – mit einem Mosaik geschmückt. Die „Verklärung Christi“ wird von der Figur Jesus dominiert, der von den Propheten Moses und Elija flankiert ist. Die drei Apostel Jakobus, Petrus und Johannes befinden sich am unteren Rand der Darstellung.
Im Kirchinnenraum fanden zweimal grundlegende Umgestaltungen statt. 1966/67 wurde der Tabernakel links neben den Chorraum versetzt – diese Veränderung hing mit den Erfordernissen des 2. Vatikanischen Konzils zusammen. 1994 fand der Tabernakel seinen Platz auf einer Stele im Chorraum.
Die äußere Gestaltung der Kirche passte sich dem damals praktizierten Siedlungsbau stark an. Dieser Eindruck wurde durch den Anbau der Pfarrhäuser noch unterstrichen. Von der Lage her fügte sich der Kirchbau mit seinem wuchtigen Turm optisch gut in den Grünzug ein: eine weitere Forderung der neuen Sachlichkeit.
Bereits 1957 gab es in der Gemeinde die Initiative zur Gründung einer katholischen Bekenntnisschule. Sie konnte vier Jahre später eingerichtet werden, zunächst in einem Pavillon der Brodhagenschule. Diese katholische Eichendorffschule bestand bis 1968. Ebenfalls in dieser Zeit wurde ein Kindergarten errichtet, der sich bis heute – wenn auch manchmal mit Schwankungen – einer großen Beliebtheit erfreut. 1960 konnte er eingeweiht werden. Zu den zentralen Gemeindeeinrichtungen zählt ferner das Laurentiusheim, das 1971 fertig gestellt wurde. Hier finden die älteren und gebrechlichen Bewohner des Stadtteils eine gute Aufnahme. Eine Kapelle im Haus dient für die regelmäßigen Gottesdienste.
Ohne das Engagement der Laien und Gemeindemitglieder wäre ein blühendes Gemeindeleben nicht zu denken. Heute gibt es zahlreiche gemeindliche Angebote, in vielfältigen Gruppen und Vereinen. Am Anfang, in den 50er Jahren, organisierten und gestalteten maßgeblich die katholische Jugend (seit 1953), die Frauen, heute die kfd (seit Februar 1953) und die Kolping-Familie (seit 1959) das kirchliche Leben in der Pfarrei. Eine grundlegende Veränderung trat im Jahre 2003 ein, als die beiden Nachbargemeinden Hl. Geist und Christkönig zu dem Pastoralverbund im Bielefelder Westen verbunden wurden. Für die Herausforderungen der Zukunft ist man jetzt bestens gerüstet.