„Simon von Cyrene hilft Jesus das Kreuz zu tragen“
Der einfache Bauer Simon kommt nicht freiwillig, um zu helfen. Er wird von den Soldaten gennötigt, er muss es machen, obwohl er einfach nur vom Feld nach Hause gehen will. Aber nun fügt er sich dicht gedrängt neben Jesus unter dem Kreuz ein. Jesus, der keinerlei Kraft mehr hat, umschließt ihn mit seiner rechten Hand. Der Fremde erwidert dies und so hält jeweils eine Hand das Kreuz und die andere Hand den Anderen. Jesus, der keine Kraft mehr hat, lässt seine Hand, die den Fremden umschließt, nur noch hängen. Der Fremde hingegen umschließt Jesu Hand noch stärker. Umschlossen und dicht beieinander gehen sie den Berg bis zur Spitze hinauf. Der scheinbar Fremde ist nicht nur der Gebende, sondern auch der Empfangende. Aus einem Fremden wird ein Freund und aus einem Freund wird ein Bruder. Simon wird diesen Weg nie wieder vergessen. In einer Situation, die von Not und Qual geprägt ist, hat er einen Bruder gefunden.
Würde ich Jesus auf dem Weg zur Kreuzigung helfen, sein Kreuz zu tragen?
Das ist eine Frage, die sich sehr wenige von uns jemals gestellt haben. Und auch Simon von Cyrene hätte sich diese nie gestellt, wenn er nicht dazu aufgefordert worden wäre, Jesus beim Tragen seines Kreuzes zu helfen. Simon von Cyrene ist einer groben Aufforderung gefolgt. Er wollte nicht in Mitleidenschaft gezogen werden und zeigte schließlich doch Mitleidenschaft – Compassion.
Auch wir erleben jeden Tag zahllose Begegnungen und Konfrontationen. Wir kommen ständig mit neuen Realitäten, neuen Menschen in Kontakt und unsere Augen sind oft geschlossen.
Lasst uns unsere Augen öffnen wie Simon und dem Leid ins Auge sehen.
Lasst uns das Kreuz derer nehmen, die unsere Hilfe benötigen.
Lasst uns für einer da sein und helfen.
Wo begegne ich Jesus unter dem Kreuz?
Wo zeige ich Mitleidenschaft?
Franka W., Maja T., Marija P. und Timo P.
aus dem Jahrgang EF der Marienschule der Ursulinen