Taufstein

Wasser ist das Element des Sakramentes der Taufe. Es symbolisiert die Reinigung des Menschen von aller Schuld und Sünde. Der Täufling tauchte früher mit seinem ganzen Körper in ein Taufbad ein, wurde dann „aus dem Wasser neu geboren“. Heute reduziert sich das Symbol auf das Übergießen des Kopfes des Täuflings mit geweihtem Wasser.

Dieser Taufstein, von den Frauen der kfd (Katholische Frauengemeinschaft Deutschland) 1994 finanziert, zeigt an seinen Ecken vier Szenen, die bei Taufen durch die Wasserfläche miteinander verbunden werden; jede hat mit Taufe, Wasser und Berufung zu tun.

Die erste Szene zeigt die durch die Taufe wieder aufgestoßene, offene Tür zum Paradies, aus dem die Menschen wegen ihrer Unwilligkeit Gottes Willen zu folgen vertrieben wurden.

Die gegen den Uhrzeigersinn zweite Szene, erinnert daran, wie Moses beim Zug des Volkes Israel durch die Wüste an den Felsen schlägt und lebendiges Wasser herausfließt, das den Menschen das Überleben in der Wüste ermöglicht.

Auch Jesus selbst lässt sich am Jordan durch Johannes taufen.

Und schließlich sehen wir die Berufung der ersten Jünger am See Genezareth. So wie sie sind auch wir berufen, Jesus nachzufolgen.

Darunter werden die heiligen Öle für die Sakramente der Taufe, der Firmung und der Krankensalbung aufbewahrt: Katechumenenöl, Chrisam und Krankenöl. Das Fach ist verschlossen mit einer Gittertür, die ein Geflecht von Ölzweigen darstellt.

An dieser Stelle könnten Sie sich bewusst machen, dass auch Sie berufen sind. Und beim Verlassen der Kirche sich ein Kreuz auf die Stirn zeichnen mit den Worten der Taufe „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.“

Übrigens:
Wenden Sie sich doch jetzt einmal um und nehmen Sie das Ganze des Kirchenraumes in den Blick.

Der geostete Baukörper ist oktogonal (achteckig). Dieser schon in der christlichen Frühzeit für Baptisterien (Taufkirchen) und andere Gotteshäuser verwendete Grundriss hat mit der christlichen Zahlensymbolik zu tun – acht ist die Zahl der Vollendung, der Auferstehung und Wiedergeburt durch die Taufe.

Die Zahl acht wird in dieser Kirche verstärkt und betont durch die acht tragenden, aus Beton gegossenen und polierten Säulen, die auch auf die Seligpreisungen verweisen können.

Text: Wilfried Joh. Schacker

Taufstein Heilig Geist