Tabernakel – „Zelt“

In dem Achteck / Oktogon des Kirchenraumes bildet sich ein großes Kreuz durch vier „Zelte“, die an Großzelte nahöstlicher Nomaden erinnern.

Sie stehen jetzt vor dem „Zelt“ der Gegenwart Gottes mit dem Tabernakel, dem Ort der Gegenwart Jesu im eucharistischen Brot, d.h. in der Hostie, dessen Türen ein Relief der Emmaus-Szene zeigen: die nach dem Tod Jesu verstörten und enttäuschten Jünger erkannten Jesus am Brotbrechen.

Das Rundfenster darüber, das der Glaskünstler Wilhelm Buschulte (1923-2013) geschaffen hat, ist inspiriert durch den 2. Satz der Genesis: „und Gottes Geist schwebte über dem Wasser“. Gott ist immer und überall gegenwärtig – nicht nur an diesem Ort im eucharistischen Brot.

Das zweite „Zelt“ ist das Zelt des Lobes Gottes mit der Klais-Orgel, ihm gegenüber das „Zelt“ der Versöhnung mit Gott; hier befindet sich der Beichtraum.

Auffällig ist das Portal, das bis zur Decke verglast ist. Es ist das „Zelt“ der Öffnung zur Welt. Es lässt den Blick in die Kirche und auf das gottesdienstliche Geschehen darin zu, es symbolisiert gleichzeitig Offenheit für die Anliegen und die Ereignisse in der Welt. Gottesdienst ist keine isolierte Veranstaltung, sondern ist Teil der Welt.

Text: Wilfried Joh. Schacker

Tabernakel Heilig Geist