vom weltberühmten Dichter zum Botschafter des Friedens – ein Vortragsabend mit Bildern und Lesetexten
Von den russischen Romanen „Krieg und Frieden“ oder „Anna Karenina“ haben die meisten Leute schon einmal gehört. Kaum bekannt ist hingegen der späte Tolstoi, der sich in den letzten beiden Lebensjahrzehnten unermüdlich gegen soziales Unrecht, Todesstrafe und Krieg engagiert hat. Die Friedensbotschaft wurde auf der ganzen Welt gehört, bewegte viele tausende Menschen zur Verweigerung des Militärdienstes und inspirierte nicht zuletzt Mahatma Gandhi auf dem Weg der Gewaltfreiheit. Seit seinem
50. Lebensjahr folgte Tolstoi einem Christentum der Bergpredigt, das den Kriegsapparaten konsequent jegliche Mitarbeit versagt. Thomas Mann schrieb 1928: „Während der Krieg tobte, habe ich oft gedacht, dass er es nicht gewagt hätte auszubrechen, wenn im Jahre vierzehn die scharfen, durchdringenden grauen Augen des Alten von Jasnaja Poljana noch offen gewesen wären.“
Heilig Geist, Donnerstag, 15.02.2024, 19:00 Uhr
Referent: Peter Bürger, Theologe und Publizist
Bild von Victoria auf Pixabay