Weihe

Dann rief er seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben und alle Krankheiten und Leiden zu heilen.
Matthäus 10,1

Weihe – Sakrament des Dienstes 

Die Weihe ist das Sakrament des apostolischen Dienstes. Sie umfasst drei Stufen: die Weihe des Bischofs (Episkopat), des Priesters (Presbyterat) und des Diakons (Diakonat). Im Sakrament der Weihe verbindet sich Christus in besonderer Weise mit einem Menschen und befähigt ihn, in seinem Namen zu sprechen und zu handeln.

Durch seine Weihe kommt einem Priester die verwandelnde, heilende und rettende Kraft Christi zu. Wenn ein Priester die Sakramente spendet, handelt er nicht aus eigener Kraft, sondern „in persona Christi“ – was bedeutet, dass Jesus durch ihn handelt. In der Bischofsweihe wird einem Priester die ganze Fülle des Weihesakramentes zuteil. Er ist nun ein direkter Nachfolger der Apostel. Die Weihe zum Diakon – Priester – Bischof erfolgt durch Handauflegung und Gebet eines Bischofs.

Der Weg zur Priesterweihe führt über den Weg des mehrjährigen Diplom- bzw. Masterstudiengangs der Theologie und den anschließenden Pastoralkurs im Priesterseminar. Die Ausbildung umfasst auch mehrere Praktika in unterschiedlichen Bereichen.

Interessenten können sich an das Erzbischöfliche Theologenkonvikt Collegium Leoninum in Paderborn wenden. Informationen bieten auch die örtlichen Priester sowie die Homepage priesterseminar-paderborn.de. Eine weitere interessante Homepage finden Interessierte unter www.berufe-der-kirche-paderborn.de.

Diakon – Diakonenweihe

Das Wort Diakon leitet sich vom griechischen Wort „diakonos“ ab und bedeutet „Diener“, „Helfer“. Ein Diakon ist gesandt zur besonderen Nachfolge Christi. Innerhalb der Kirche bekleidet er ein geistliches Amt, den Diakonat. Seine Aufgaben umfassen die Bereiche Gottesdienst (leiturgia – Liturgie), Verkündigung (martyria – Zeugnis) sowie den „Dienst am Nächsten“ (diakonia – Diakonie / Caritas) und damit alle drei Grundvollzüge der Kirche. Für einen Diakon ist der „Dienst am Nächsten“ wesentlich, er ist insbesondere dazu aufgerufen, zu den Armen und Kranken, den „Menschen am Rande“ zu gehen. Die von einem Bischof gespendete sakramentale Weihe zum Diakon ist ein Element des dreigliedrigen Weihesakraments (Diakon – Priester – Bischof), dadurch ist der Diakon in die Gemeinschaft der Geistlichen, den Klerus, eingegliedert.

Diakone assistieren dem Priester bei der Feier der Eucharistie, verkünden dabei das Evangelium und dürfen predigen. Sie können das Sakrament der Taufe spenden, bei der kirchlichen Eheschließung assistieren, Beerdigungen leiten, Wortgottesdienste feiern und die Kommunion spenden. Die Feier der Eucharistie bleibt den Priestern vorbehalten, ebenso wie die Spendung des Sakramentes der Krankensalbung und des Bußsakramentes.

Verheiratete Männer, die 35 Jahre und älter sind, können nach einer entsprechenden Ausbildung und mit Zustimmung ihrer Ehefrau zum Diakon geweiht werden, um als Ständiger Diakon eingesetzt zu werden. Ständige Diakone üben in der Regel zusätzlich zum Seelsorgedienst einen bürgerlichen Beruf aus. Wer ein Zölibatsversprechen ablegt, kann die Diakonenweihe bereits mit 25 Jahren empfangen. Priesteramtskandidaten werden zunächst zum Diakon und dann zum Priester geweiht.

Bei von einem Diakon geleiteten liturgischen Feiern trägt der Diakon als Amtszeichen die Diakonenstola über dem Chorgewand oder der Albe. Die liturgische Kleidung des Diakons bei der Assistenz in der Eucharistiefeier ist die Dalmatik, die wie das priesterliche Messgewand über Albe und Stola getragen wird.

Priester – Priesterweihe

Durch das Sakrament der Weihe tritt eine Person in den geistlichen Stand. Die katholische Kirche kennt drei Stufen der Weihe: die Weihe zum Diakon, die Weihe zum Priester und die Weihe zum Bischof. In allen drei Weihestufen wird das Sakrament vom Bischof gespendet: durch schweigende Handauflegung und das Weihegebet. Weitere Symbole sind bei der Diakonenweihe das Überreichen des Evangeliars, bei der Priesterweihe die Salbung mit Chrisam sowie die Überreichung von Brot und Wein für die Eucharistiefeier, bei der Bischofsweihe die Salbung mit Chrisam, die Überreichung des Evangeliars sowie der bischöflichen Insignien (Mitra, Stab, Bischofsring, Brustkreuz). Bischöfe dürfen nur mit Erlaubnis des Papstes, Priester und Diakone nur mit Erlaubnis des Diözesanbischofs oder Ordensoberen geweiht werden.

Ein biblisches Fundament für diese Praxis findet sich in der Apostelgeschichte (Apg 6): Dort wird erzählt, wie die zwölf Apostel Männer durch Handauflegung zu ihren Vertretern und zu Vorstehern in den einzelnen Gemeinden ernannten. Dieses Bild ist Ursprung dessen, was die katholische Kirche apostolische Sukzession nennt: Von den Aposteln an wurde die Vollmacht, die Frohe Botschaft in die Gemeinden weiterzutragen, ununterbrochen weitergegeben – bis heute. Heute liegt die Vollmacht der Apostel bei den Bischöfen, die in ihren Diözesen Priester weihen. Diese unterstützen den Bischof in seinem Dienst, indem sie die Gemeinden leiten, Sakramente feiern oder seelsorgerische Dienste leisten.

Durch das Weihesakrament tritt der Geweihte in eine besondere Nähe zu Jesus. Diese geht so weit, dass er „in persona Christi“ handelt, wenn er zum Beispiel die Eucharistie feiert oder das Sakrament der Buße spendet. Nicht der Priester vollzieht die Wandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Christi, nicht der Priester vergibt einem Beichtenden die Sünde. Vielmehr ist es Jesus Christus, der durch den Priester handelt.

Priesterweihe im Dom zu Paderborn 2022

Erzbischof Hans-Josef Becker spendet am 4. Juni 2022 Weihesakrament im Paderborner Dom

Durch Handauflegung und Gebet wird Erzbischof Hans-Josef Becker zwei Männern aus dem Erzbistum Paderborn am kommenden Samstag, 4. Juni 2022, im Hohen Dom zu Paderborn das Sakrament der Priesterweihe spenden. Im Gottesdienst unter Leitung des Paderborner Erzbischofs werden die Diakone Mike Hottmann aus Werl und Andreas Todt aus Neheim durch das Weihesakrament in die Gemeinschaft der Priester des Erzbistums Paderborn aufgenommen. Traditionell wird im Erzbistum Paderborn die Priesterweihe am Vigiltag von Pfingsten gespendet. Die Weihe-Liturgie wird via Live-Stream übertragen.

Der Gottesdienst mit der Weiheliturgie beginnt um 10 Uhr im Hohen Dom zu Paderborn. Informationen zum Live-Stream sind ab dem Vortag der Weihe unter www.priesterseminar-paderborn.de zu finden. Familienmitglieder sowie Gläubige aus den Heimat- und Diakonatsgemeinden werden den Gottesdienst im Paderborner Dom mitfeiern. Priesterweihekandidat Mike Hottmann war als Diakon im Pastoralen Raum Pfarrei St. Ewaldi Dortmund tätig, im Pastoralverbund Bielefeld Mitte-Nord-West wirkte Diakon Andreas Todt.

Kandidanten für die Priesterweihe

Mike Hottmann aus der Propstei St. Walburga in Werl wurde 1990 geboren. Nach dem Realschulabschluss absolvierte er eine Ausbildung zum Hotelfachmann. Danach besuchte er von 2009 bis 2012 das Clementinum Paderborn und das Westfalenkolleg Paderborn, das er mit der Allgemeinen Hochschulreife abschloss. 2012 trat Hottmann in die Zisterzienserabtei Stift Heiligenkreuz in Österreich ein. Dort nahm Hottmann das Studium der Theologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz auf. Nach seinem Austritt aus dem Kloster im Sommer 2015 wechselte er ins Erzbischöfliche Priesterseminar Paderborn und studierte an der Theologischen Fakultät Paderborn. Das Studium schloss er mit dem Magister Theologiae ab. Hottmann absolvierte sein Schul- und Gemeindepraktikum im Pastoralen Raum Pfarrei St. Ewaldi Dortmund und war dort auch als Diakon eingesetzt. Als Neupriester wird Mike Hottmann seine Primiz, die erste Heilige Messe mit der Heimatgemeinde, am Pfingstmontag, 6. Juni 2022, um 10.30 Uhr in der Propsteikirche St. Walburga in Werl feiern. Die Nachprimiz wird Neupriester Hottmann am 12. Juni 2022 um 11 Uhr in St. Ewaldi Dortmund-Aplerbeck feiern.

Andreas Todt aus der Pfarrei St. Johannes Baptist in Neheim und Voßwinkel. Er wurde 1986 in Wickede- Wimbern geboren. Nach dem Abitur am Berufskolleg Bergkloster Bestwig studierte er fünf Semester Klassische Philologie an der Universität Köln und dann an der Ruhr-Universität Bochum Katholische Theologie. Sein Theologie-Studium schloss Todt 2019 mit dem Magister Theologiae ab. Im Oktober 2019 wurde er in das Erzbischöfliche Priesterseminar Paderborn aufgenommen und absolvierte ein einjähriges Pastoralpraktikum im Pastoralen Raum An Egge und Lippe. Andreas Todt ist als Diakon im Pastoralverbund Bielefeld Mitte-Nord-West eingesetzt. Als Neupriester wird Andreas Todt seine Primiz in der Kirchengemeinde St. Michael in Neheim am Pfingstsonntag, 5. Juni 2022, um 10.30 Uhr feiern. Die Nachprimiz wird er in St. Jodokus in Bielefeld am 12. Juni 2022 um 10 Uhr feiern.

Film: Neupriester 2022

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Livestream der Priesterweihe 2022

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