70 Jahre Christkönig

70 Jahre Christkönig

Könige zu Besuch in Christkönig!

Unsere Kirche ist „heruntergekommen“, das betrifft sowohl die Institution Katholische Kirche mit ihren Skandalen als auch unsere Gebäude: Christkönig-Kirche und Gemeindehaus bedürfen der Renovierung oder gar Neuausrichtung ihrer Nutzung. In diesem Sinne ist die CK-Kirche im größten Umbruch ihrer Geschichte.

Wohin geht es mit uns? Wie sollen wir uns orientieren?

Die Weihnachtspredigt konnte unserer Situation dennoch Positives abgewinnen: Jesus war sich nicht zu schade, sogar in einem Stall und bei sozial Ausgegrenzten zur Welt zu kommen, und seine Botschaft von der Würde aller Menschen ist bis heute aktuell. Der Gedanke von der Gottesebenbildlichkeit aller Menschen gibt Orientierung für unser Handeln: Gerechtigkeitsstreben, Solidarität und Nächstenliebe sind wirksame Korrektive in einer Welt, die leicht von menschlichen Unzulänglichkeiten wie Egoismus, Ausbeutung und Krieg bedroht sind.

Es geht dabei weniger um die Forderung nach Durchsetzung von politischen Programmen, vielmehr ist die eigene Haltung gefragt und der Beitrag, den wir als Christen in der heutigen Zeit leisten können. Wir sind nicht allein, denn in unserer Gemeinde können unsere Einstellungen und Aktivitäten im Sinne der Würde  aller Menschen in vielfältiger Weise aufeinander abstimmen und bestärken.

Im Pfarrgemeinderat Christkönig entstand unser Plan, die Orientierung an der Würde aller Menschen anhand der Königsfiguren des Diakons Knoblauch wirksam werden zu lassen. Äußerer  Anlass und Rahmen ist das Kirchweih-Jubiläum (70 Jahre) am Endes dieses Kirchenjahres, am Christkönig-Sonntag 2024.

Wir wollen bis dahin über uns und unsere Kirche ins Reine zu kommen. Was ist uns wichtig? Wofür stehen wir? Wie kommt dies in unserer Gemeinde zum Ausdruck – schon jetzt und evtl. in der Zukunft?

Diese Fragen sollen nicht von Hauptamtlichen, Gremien oder immer den gleichen Aktiven oder Engagierten beantwortet werden. Vielmehr wollen wir diese Gedanken in die ganze Gemeinde tragen. Möglichst viele sollen frei und offen antworten können – auch die, die selten in Kirchen zu finden sind. Und dazu kommen die Königsfiguren ins Spiel … Der Holzbildhauer, seine Könige und seine Mission Ralf Knoblauch ist kath. Diakon und arbeitet in den sozialen Brennpunkten des Bonner Nordwestens, die er oft mit einem seiner Könige im Gepäck aufsucht. Er lässt die Könige zu Nichtsesshaften, Verarmten, Süchtigen, Flüchtlingen und sozial Abgestiegenen sprechen, man darf sie anfassen, ihre Botschaft wirken lassen und dann ins Gespräch kommen.

Ralf Knoblauch hat vor Jahren in einem Urlaub seinen ersten König aus einem angeschwemmten Balken „herausgeholt“ – wie er es nennt. Er hat festgestellt, dass sie Türöffner sind, man kommt ins Gespräch, gerade in außerkirchlichen Räumen, vor Aldi, in Obdachlosenheimen und mit sozial ausgegrenzten Menschen, die von seinen Königen „angesprochen“ werden. Seitdem sind weit über 500 Könige entstanden, in aller Regel meditativ in seiner Klausur und Werkstatt morgens zwischen 5 und 6 Uhr. Schon lange kann er seine Könige nicht mehr alle persönlich begleiten, sie ziehen mit der ihnen eigenen Botschaft buchstäblich in alle Welt: in Slums Lateinamerikas und Asiens, in Krisen- und Kriegsgebieten, auf einem Seenot-Rettungsschiff … auch auf der Menschenrechte-Demonstration in Bielefeld am 30.1.24. Sie waren auf dem Frankfurter Flughafen und im Düsseldorfer Landtag zur Feier des Grundgesetz-Jubiläums: Die Würde des Menschen ist unantastbar! …

Die Könige

Sie sind aus altem, gebrauchten Eichenholz mit Hammer und Beitel individuell gefertigt, jede Figur ist anders. Gemeinsam sind ihnen die geschlossenen Augen, der lächelnde Mund, die aufrechte Haltung mit angelegten Armen und dem feierlich weißen Kleid. Die goldene Krone als Zeichen ihrer Würde ist immer dabei, aber nicht selten in der Hand oder auf dem Boden.

So wirken sie würdevoll und ohnmächtig zugleich; bescheiden und doch selbstsicher, nicht von dieser Welt und doch zur Berührung und Nähe auffordernd. Ihre Hauptbotschaft ist die Würde, die allen Menschen und vielleicht allen Dingen innewohnt …

Unsere Anregung und Aktion

Sie können eine der Königsfiguren zu sich „einladen“ und für einige Tage beherbergen! Lassen Sie sich von den Königen und ihrer Botschaft ansprechen und inspirieren, zu Hause oder in ihren Gruppe.

Die Würde des Menschen ist unantastbar …

Was ist unantastbar für Christen und ihre Gemeinde? Was ist würdevoll oder Ihnen wichtig? Wir warten auf ihre Reaktionen, ihre Gedanken, ihre Aktionen mit dem König! Es werden zahlreiche und vielfältige Begegnungen stattfinden.Jede einzelne Reaktion nehmen wir ernst und respektvoll und mit Freude entgegen. Bringen Sie Ihre „Reaktion“ in die Gemeinde! – anonym oder nicht, kurz oder ausführlich, als Text oder gezeichnet, gemailt oder eingeworfen, und gern mit einem Foto!


Teile diesen Beitrag!
Christkönig70 Jahre Christkönig